Gruppenraum mit bunten Ordnern

Kindergarten Rohrdorf fühlt sich in Turnhalle wohl


am 03.03.2023 von Barbara Rau

Das Gebäude des Kindergarten Rohrdorf macht Platz für einen Neubau. Als Interimslösung ist der Kindergarten in die Turnhalle der Grundschule umgezogen. Das klappt, weil alle an einem Strang ziehen.

Ein Kindergarten in einer Turnhalle? Das kann man sich erst gar nicht vorstellen. In Rohrdorf ist diese zeitweilige Unterbringung jedoch erstaunlich gemütlich und heimelig geworden. Die Trennwände wurden von der Holzbaufirma Butscher gesetzt und so hängt ein angenehmer Holzgeruch in der Halle. Teils wurden neue Fenster eingesetzt und die Elektrik wurde erneuert. Dadurch profitiert auch die Schule von der Interimslösung. Allerdings nimmt sie auch Unbequemlichkeit auf sich, weil die Grundschulkinder nun zum Turnen in den Theatersaal müssen. „Wir ziehen hier alle an einem Strang“, freut sich Ortsvorsteher Max Boneberger und dankt insbesondere Schulleiterin Sabine Maidel für das Entgegenkommen.
Sehr pragmatisch und mit enorm viel Einsatzfreude haben Bauhofmitarbeiter Thomas Eberle und Kindergartenleiterin Katja Becker mit ihren Mitarbeiterinnen sowohl die Einrichtung der Turnhalle als auch den Umzug bewerkstelligt, lobt Max Boneberger. Die akribische Vorplanung nahm einige Zeit in Anspruch aber dann konnte der Umzug mit nur drei Schließvormittagen über die Bühne gehen. Die Räume wurden mit der Einrichtung des alten Kindergartens bestückt, unkonventionelle Lösungen, wie die Umwandlung des Barrens in eine Küchenzeile, sparten Geld und haben Charme. Die Erzieherinnen freuen sich über einen kleinen Aufenthaltsraum, den sie im alten Kindergarten nicht hatten. Dieser ist ebenso im Keller untergebracht, wie ein Raum für Sprachförderung, in dem auch das Kinder-Yoga stattfindet. Fröhliche Deko im gesamten Turnhallen-Kindergarten tut das übrige, damit sich die Kinder wohlfühlen können. Die Spielgeräte der alten Außenanlage wurden abgebaut und konserviert und werden nach Fertigstellung des neuen Kindergartens wieder verwendet.

Energikubus und PV-Anlage

Der neue zweigruppige Kindergarten wird aus Kostengründen ein Flachdachbau mit ästhetischer, schlichter Außenansicht. „Wir befinden uns in einem soliden Wohngebiet, dem wollten wir uns anpassen“, erklärt Ortsvorsteher Boneber-ger. Die Fassade aus sägerauer, grau gestrichener Weißtanne setzt sich im Flur fort. Der Grundriss wurde sehr funktio-nal und damit platz- und kostensparend geplant. Das ermöglicht wesentlich mehr Räume als im alten Kindergarten, die sich um ein Funktionselement in der Mitte gruppieren. Ein Teil des Flurs öffnet sich zum Multifunktionsraum, der auch als Essensraum dient. Auf das Dach kommt eine PV-Anlage zur Eigennutzung und Einspeisung und geheizt werden Schule und Kindergarten künftig gemeinsam über einen Energiekubus mit Pelletsheizung. Der Holzständerbau und weitere Gewerke sind ebenfalls schon vergeben. Vor dem Neubau steht nun aber zuerst der Abriss des alten Gebäudes an. Auch wenn die Interimslösung gelungen ist, freuen sich doch alle auf den neuen Kindergarten, für den ein Fertigstellungstermin im Frühjahr 2024 anvisiert wird.