Ortsverwaltung Neutrauchburg mit Josef Sontheim Rau

Josef Sontheim - 40 Jahre Allrounder in Neutrauchburg


am 11.11.2023 von Barbara Rau

Josef Sontheim vom Baubetriebshof der Ortschaft Neutrauchburg feiert sein Dienstjubiläum 40 Jahre öffentlicher Dienst, was in seinem Fall auch 40 Jahre beim selben Arbeitgeber bedeutet. Ortsvorsteher Claus Zengerle überreichte ihm in einer Feierstunde die Urkunde des Ministerpräsidenten.

40 Jahre am selben Arbeitsplatz, das sei schon ungewöhnlich, stellt Ortsvorsteher Zengerle fest. Zum 1. November 1983 hat Josef Sontheim im Baubetriebshof der Ortschaft angefangen. Der Anlass war für den gelernten Bäcker traurig. Sein Vater, der die Stelle innehatte, war plötzlich schwer erkrankt und Sohn Josef bewarb sich auf dessen Wunsch hin auf diese Stelle. Entsprechend kurz fiel die Einarbeitung aus. „Ein paar Tipps habe ich vom Vater noch am Krankenbett bekommen“, berichtet Sontheim. Der Arbeitsbeginn war also ein Sprung ins kalte Wasser, man könnte auch sagen, in den kalten Schnee. Denn es begann der Winterdienst - mit vollem Einsatz. „Es gab keinen, mit dem ich mich beim Schichten hätte abwechseln können.“ Aber so schnell lässt sich der Mann, der nun mit dem vierten Bürgermeister und dem dritten Ortsvorsteher zu tun hat, nicht aus der Ruhe bringen. „Du zeigst immer ein lachendes Gesicht“, habe eine Lehrerin der Grundschule Neutrauchburg einmal etwas verwundert zu ihm gesagt, verrät Josef Sontheim. Und das dürfte das Rezept für 40 Jahre erfolgreiches Bewältigen der vielerlei Bauhof-Arbeiten, Herausforderungen und nicht zuletzt der menschlichen Begegnungen sein. Ein Bauhofmitarbeiter steht immer im Blick der Öffentlichkeit, ist das Gesicht der Gemeinde und manches Mal sei er sich schon wie ein Seelsorger vorgekommen, erzählt Sontheim. Jedoch sind nicht alle Reaktionen von Bürgern nur freundlich. „Aber Josef kann mit Menschen umgehen die kritisch sind - Stichwort Winterdienst“, betont Ortsvorsteher Zengerle. „Grundsätzlich ist er bei der Bevölkerung sehr beliebt“. Beliebt sei er auch bei den Erzieherinnen im Kindergarten Fürstin Monika und bei den Lehrerinnen der Grundschule. Für beide Einrichtungen fungiert er als Hausmeister und kommt als Handwerker, der Spielgeräte aufbaut natürlich bei den Kindern ebenfalls gut an.
Ortsvorsteher Zengerle lobt, dass Josef Sontheim und sein Kollege Herbert Herz sich selbst gut organisieren, selbst-ständig handeln und auch bei Anschaffungen pragmatisch und im Sinne von Bürgerschaft und Gemeinde denken. Bei 1,5 Stellen für das Gemeindegebiet von Ratzenhofen bis Gründels mit vielen Kilometern Straßen und Wanderwegen ist ein gutes Zusammenspiel der Mitarbeiter sehr wichtig. Daneben ermöglicht es insbesondere Sontheims lange Erfahrung, dass vieles auf dem kleinen Dienstweg erledigt werden kann. Nur auf eine Erfahrung hätte er gerne verzichtet: Kurzzeitig musste er in den 1980er-Jahren den Totengräber ersetzen, das lag ihm gar nicht.
„Wir sind wie eine Familie“, sagt Claus Zengerle zur Zusammenarbeit in der Ortsverwaltung Neutrauchburg und das nimmt man dem kleinen Team aus Ortsvorsteher, Sekretärin Bettina Burgardt und den beiden Bauhofmitarbeitern Sontheim und Herz auch ab. Ein herzlicher Umgang und gegenseitiges Vertrauen tragen dazu bei. Kein Wunder, dass Zengerle heute schon bedauert, dass Josef Sontheim kommenden Sommer in Ruhestand geht.

Foto: Das kleine Team der Ortsverwaltung Neutrauchburg: (von links) Herbert Herz, Bettina Burgardt, Josef Sontheim und Claus Zengerle. Foto: Stadt Isny /Rau