Zu Fuss zur Schule 4-79 co. Renate Alf

Verkehr durch Elterntaxis vor Schulen nimmt überhand


am 11.10.2019 von Barbara Rau

Was sich morgens und mittags vor den Isnyer Schulen abspielt, ist häufig grenzwertig. Zu viele Elterntaxis, die sich wenig um Verkehrsregeln scheren, sorgen teils für gefährliche Situationen. Stadt und Gesamtelternbeirat appellieren an die Eltern.

Auf dem Schulweg miteinander lachen und ratschen, sich vom Schulalltag abreagieren, aufgestaute Energie abbauen, sich an der frischen Luft bewegen – das ist etwas, was der Schulweg zu Fuß, mit dem Rad oder auch mit dem Bus den Kindern bietet. In Isny gibt es ein Schulweg- und Radkonzept. Darin gibt es vielerlei Maßnahmen, die mehr Verkehrssicherheit (nicht nur) für Kinder bringen. Beispielsweise mit Fahrradstraßen mit Vorrang der Radler auf den Hauptrouten der Schulwege, mit Radstreifen und Schutzstreifen und den Radfurten. Letztere geben auch Fußgängern Sicherheit, wenn sie einbiegende Straßen überqueren, so wie an der Einmündung des Schützenwegs in die Karl-Wilhelm-Heck-Straße. Die rotmarkierten Schwellen bremsen die Autos aus.
Viele Eltern aber bringen dennoch unnötigerweise ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, selbst noch an weiterführenden Schulen. Abgesehen davon, dass es wenig umweltfreundlich ist, wird den Kindern auch einiges an eigenem Erleben und Erfahren und an Selbstständigkeit genommen, ist sich Gesamtelternbeiratsvorsitzende Britta Bauer sicher. Nicht zuletzt lernen die Kinder, mit den Verkehrsverhältnissen umzugehen, mit denen sie in der Freizeit ja auch leben müssen.

Ausstieg Felderhaldeparkplatz

Ein weiterer Punkt ist aber das Verkehrschaos, das vor den Schulen entsteht. Die Grundschule ist seit dem letzten Schuljahr in Siloah untergebracht und da gibt es die eindeutige Regel, dass wer sein Kind mit dem Auto zur Schule bringt, dieses auf dem Felderhaldeparkplatz austeigen lässt. Viele Eltern praktizieren das auch so. Da ist ausreichend Platz und es wurde eigens ein Überweg und ein Fußweg unterhalb der Felderhalde angelegt. So könnten die Kleinen gefahrlos zur Schule laufen – wenn nicht sehr viele uneinsichtige Eltern verbotenerweise auf das Siloahgelände fahren würden oder auf der Wiese beim Lift oder auf dem privaten Parkplatz der Anwohner anhalten würden. Das behindert auch die Schulbusse und gefährdet die aussteigenden Kinder. „Diese Eltern glauben, das wäre für die Sicherheit ihres Kindes notwendig, merken erstaunlicherweise aber nicht, dass sie durch ihr Verhalten andere Kinder gefährden“, sagt Britta Bauer.
Nicht viel besser sieht es bei der Remise aus. Dort ist morgens ebenfalls viel Elterntaxi-Verkehr zu beobachten und Verbotsschilder werden ignoriert. Dabei handelt es sich an dieser Stelle um ältere Kinder, denen ein wie auch immer selbst zurückgelegter Schulweg zugemutet werden kann.
Gesamtelternbeirat und Schulleitungen appellieren gemeinsam an die Vernunft der Eltern und deren Gefahrenbewusstsein.
Die Mitarbeiter des städtischen Vollzugs werden parallel weiterhin kontrollieren und gegebenenfalls Knöllchen verteilen.