Parkraumbewirtschaftungskonzept in der Diskussion
am 19.02.2020 von Barbara Rau
Parkraum ist nicht unendlich verfügbar und muss deshalb über Gebühren und Verweilzeiten sinnvoll geregelt werden. Ein von der Verwaltung vorgestelltes Parkraumbewirtschaftungskonzept wird in den Fraktionen, in Ausschuss- und Gemeinderatssitzung beraten.
Isny hat ein funktionierendes Parkkonzept, welches zuletzt bei der Erstellung des Verkehrskonzepts im Jahr 2013 einer Prüfung unterzogen wurde. Nun soll es an wandeln-des Nutzerverhalten und die Bedürfnisse einer funktionierenden Innenstadt noch besser angepasst werden. „Parkraum ist endlich und Parkflächen in der Innenstadt sind ein kostbares Gut“, fasste Ordnungsamtsleiter Klaus Hägele bei der Präsentation im Verwaltungsausschuss zusammen.
Die wichtigsten Vorschläge zur Neuerung: Die Stadt wird in drei Zonen eingeteilt, mit unterschiedlichen Vorgaben für Gebühren und Verweildauer. Die erste Zone befindet sich innerhalb der Stadtmauern, hier sollen für das Parken mit 20 Cent pro 10 Minuten anfallen. Hier greift auch die kürzeste Verweildauer mit 30 Minuten bei Verwendung der Isny Vignette. Damit soll ein durch den schnelleren Wechsel möglichst viel Parkraum für jene zur Verfügung stehen, die Einkaufen oder andere kürzere Besorgungen erledigen möchten. In der zweiten Zone (Isny Oval) ist die nächste Stufe mit 10 Cent pro 10 Minuten und maximal drei Stunden mit der Isny Vignette. Außerhalb der Zone zwei kosten im Stadtgebiet und in Neutrauchburg 30 Minuten 10 Cent, mit der Vignette beträgt die Maximalparkdauer einen Tag. Auf sämtlichen Parkanlagen, welche bisher nicht kostenpflichtig waren (z.B. Herrenbergweg, Bahnhof, Rotmoosparkplatz) wird mangels dort vorhandener Parkautomaten vorgeschlagen, ab Einführung des neu-en Parkraumbewirtschaftungskonzepts Parkgebühren ausschließlich per Handyparken (oder alternativ verbindliche Nutzung der Isny-Vignette) zu erheben. Aus den Reihen des Gemeinderats kam die Anregung, die Gebührenfreiheit am Samstag beizubehalten, denn diese sei ein gutes Marketinginstrument. Kürzere Maximalparkzeiten in der Kernstadt werden als sinnvoll erachtet, da eine höhere Fluktuation dem Handel zugutekomme.
Handy-Parken
Für Bewohner von Gebieten mit erheblichem Parkraummangel (Isny Oval/Zone I) sind Erleichterungen für das Parken durch die Einrichtung des Bewohnerparkens vorgesehen. Bewohner, die in diesen Straßen mit Hauptwohnsitz gemeldet sind, können einen Bewohnerparkausweis oder alternativ, einen Mietparkausweis beantragen, der sie von der Bezahlung der jeweiligen Parkgebühr zu den speziell festgesetzten Zeiten befreit. Er sichert keinen speziellen oder freien Parkplatz zu, sondern erlaubt lediglich das Parken auf einem öffentlichen Stellplatz innerhalb des Geltungsbereichs.
Für mehr Nutzerfreundlichkeit wird das Einführen des Handy-Parkens geplant. Dafür stehen verschiedene Systeme zur Verfügung. Die Verwaltung plädiert für „Smartparking“ weil dieses verschiedene Handyapp-Anbieter – unter anderem auch solche, die in Nachbarstädten eingeführt wurden – vereint. Das Handy-Parken trifft generell auf breite Zustimmung bei den Räten.
ÖPNV stärken
Eine weitere Anregung aus dem Gemeinderat ist, die neuen Regelungen vorerst auf zwei Jahre anzulegen, um dann zu prüfen, wie sich diese bewährt haben. Einige Räte sehen in Isny kein großes Parkplatzproblem, sie plädieren dafür, in Zukunft auf die Ausweisung neuer Parkflächen zu verzichten. Ordnungsamtsleiter Hägele stimmt dem zu. Die derzeitigen Parkplätze, inklusive der 2019 zusätzlich beschlossenen, müssten ausreichen, auch um nicht noch mehr Fläche zu versiegeln. „Parallel sind wir permanent dabei, das Angebot im ÖPNV zu verbessern. In Kombination wollen wir so Anreize zu schaffen, etwas gegen den Klimawandel zu tun.“
Dieses Konzept wird unter anderem mit Isny Aktiv besprochen, ein Gemeinderatsbeschluss ist im Mai vorgesehen.