Isny bekommt mehrere Bilder der Tieberts geschenkt
am 30.10.2020 von Barbara Rau
Das Ehepaar Dr. Paul-Dieter und Gerlinde Mehrle schenkt der Stadt Isny mehrere Bilder für die Kunstsammlung. Persönlich haben die beiden Zeichnungen von Emmy und Hermann Tiebert im Rathaus an Frank Reubold und Elisabeth Olberz übergeben.
Mehrles leben in Kirchzarten bei Freiburg. Die Wurzeln der beiden Notare sind aber in Baienfurt und Isny. Gerlinde Mehrle ist Tochter des seinerzeit in Isny sehr angesehenen Arztehepaars Mutschler. Die Bilder von Emmy, geb. Daeniker (*4. Januar.1895 in Paris) und Hermann Tiebert (*31. Januar 1895 in Koblenz) stammen aus dem Nachlass der Mutschlers. „Die Bilder hat man sich in der Familie gegenseitig geschenkt, aber auch Tieberts haben meinen Eltern eigene Werke überlassen“, weiß Gerlinde Mehrle zu berichten. Das Ehepaar Tiebert ist 1921 nach Ried und 1929 nach Isny gezogen. Beide starben 1978.
Gemälde passen ins Sammlungskonzept
„Wir freuen uns von Herzen über die Schenkung und sind Ihnen sehr dankbar“, erklärt Haupt-amtsleiter Frank Reubold gegenüber Familie Mehrle. Mit der Betreuung durch Kunsthistorikerin Elisabeth Olberz vom Kulturbüro wisse man die Bilder in besten Händen. Voriges Jahr habe sich die Stadt - durch einen Gemeinderatsbeschluss bestätigt - ein Sammlungskonzept gegeben. „Wir beschränken uns auf Künstler, die hier gewirkt haben und im Wesentlichen auf Gemälde“, versichert Reubold, dass die geschenkten Bilder genau ins Konzept passen. Elisabeth Olberz wird die Schenkung, darunter die Kohlezeichnung eines jungen Jägers von Hermann Tiebert und Blumenbilder von Emmy Tiebert, fachkundig analysieren und katalogisieren. Noch fehlen zu den Werken ein paar Informationen. Die Bilder werden sicher irgendwann in einer Ausstellung zu sehen sein. „Wir freuen uns dann sehr auf eine Einladung“, betonen Mehrles, die wegen der hier lebenden Tochter ohnehin öfter nach Isny kommen.
Die Gemäldeübergabe gestaltete sich zu einem unterhaltsamen Ausflug in die ersten sechs Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Dr. Mehrle steuerte so manche Anekdote aus seiner Familienge-schichte und aus der Zeit seiner Doktorarbeit bei, die er über die Rechtshistorie eines Gebietes des Hauses Waldburg-Zeil, die Herrschaft Kißlegg, geschrieben hatte. Gerlinde Mehrle wusste von ihren Arzt-Eltern und ihrer Kindheit in Isny zu berichten.