Wirtschaftsstandort

Klimaschutz wird in Isny schon lange ernst genommen


am 25.08.2019 von Barbara Rau

In Isny hat sich im Frühjahr eine Initiative gegründet, um den Klimaschutz voranzubringen. Die Stadt Isny hat aus diesem Anlass zu einer Infoveranstaltung „Klimaschutz in Isny – aktueller Stand?“ eingeladen. Rund 60 Interessierte jeden Alters kamen.

Bürgermeister Rainer Magenreuter betonte, er finde es sehr gut, dass es diese Klima-schutz-Initiative gebe. Er und Hellen Maus, bei der Stadt für das Energiemanagement zuständig, zeigten in Präsentationen auf, was sich schon alles getan hat und wie weit Isny auch im Vergleich mit den Klimazielen von Bund und Land ist. Auch wenn oft von „Energie“ die Rede war - „Klima und Energie gehören zusammen, es geht immer um Klima-schutz“, betonte Hellen Maus. Damit sei in Isny schon viel früher als anderswo begonnen worden. Beispielsweise gründete sich schon 1990 ein Arbeitskreis Umwelt um Professor Dr. Eckhard Berger und Erhard Bolender, die sich auch beim Infoabend einbrachten. Nach den Präsentationen gab es regen Meinungsaustausch.
Jörg Lausch, der die Initiative für den Klimaschutz angestoßen hat, bezweifelt, dass mit besseren Radwegen die selbst gesteckten Ziele beim Verkehr erreicht werden können, „es muss Alternativen zum Auto geben“. Dr. Guntram Fischer, Mitglied beim Regionalen Energieforum (REFI) und im Arbeitskreis E-Mobilität mahnte bewussteren Konsum an. Er setzt zudem auf die Verantwortung jedes Einzelnen. „Wir verlangen immer von Verwal-tung, Stadt und Staat – wir müssen überlegen, wo kann ich selbst in meinem Umfeld et-was ändern.“
Dr. Berger stellte klar, dass ohne Windkraft die Energieziele und damit auch die Klima-schutzziele nicht erreicht werden können. „Wir müssen ganz massiv dagegen protestie-ren, dass Windkraftanlagen abgeschmettert werden, wir wollen Windkraft in Isny nut-zen“, sagte er und bekam großen Beifall.
„Wir müssen größer und weiterdenken“, forderte zum Schluss Claus Zengerle, Ortsvor-steher von Neutrauchburg. „Reichen wir doch eine Petition an Landtag oder Bundestag ein, mit der wir eine CO2-Steuer beantragen“, regte er an.

Weitere Gedanken:
- Das Auto ist ein Dinosaurier der Ökonomie, es braucht eine radikale Abkehr vom Wirt-schaftswachstum, Waren müssen konsequent in Deutschland produziert werden.
- Mehr Secondhand-Nutzung und ein Repair-Café.
- Wie bekommt man mehr Menschen in die Busse?
- Kein Baugebiet ohne Nahwärmeanschluss.
- Jeder sollte auf Ökostrom umstellen.
- Verbraucher müssen mehr regional und saisonal einkaufen.
- Braucht es Silvesterraketen, könnte man nicht besser ein zentrales Feuerwerk machen?
- Beim Radverkehr ist noch viel Luft nach oben
- Inlandsflüge sollten verboten werden