Staatssekretärin Kurtz und BM Magenreuter ziehen an der Schleife

Isny nimmt mit Biodiversitätspfad Verantwortung wahr


am 26.11.2022 von Barbara Rau

Im Isny Oval, dem Grüngürtel um die Altstadt, ist ein Biodiversitätspfad entstanden, mit Förderung durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg. Jetzt wurde der Pfad durch Staatssekretärin Sabine Kurtz zusammen mit Bürgermeister Rainer Magenreuter.

„Biodiversität ist der Ast auf dem wir sitzen“, formulierte Staatssekretärin Kurtz ein griffiges Bild. Sie lobte in ihrer Ansprache die großen Anstrengungen seitens der Stadt Isny und der verschiedenen ehrenamtlichen Gruppen, an diesem Ast nicht zu sägen. Das Interesse am neuen Biodiversitätspfad war groß, es waren fast 50 Gäste gekommen. Welchen Stellenwert das Thema hat, zeigte sich auch daran, dass unter anderem mit Barbara Ummenhofer das Regierungspräsidium vertreten war und die Landtagsabgeordnete Petra Krebs (Grüne) teilnahm. Raimund Haser MdL (CDU) war verhindert.
Für die Staatssekretärin ist Isny prädestiniert für den Biodiversitätspfad. Das zeige sich an vielen Naturbegeisterten, dem Wunsch, die Naturvielfalt in den Tourismusstandort einzubinden aber auch an der Beauftragung eines Biodiversi-tätskonzepts. „Es ist großartig, wie frühzeitig sich Isny in diese Richtung bewegt hat“, lobte sie angesichts von Baum-schutzkonzept oder Umbau des Stadtwalds. Aber das gehe nur, wenn die Bürgerschaft mitgehe. Dazu passe auch, dass der Isnyer Gemeinderat die Bürgerinnen und Bürger dazu auffordere, in den eigenen Gärten etwas beizutragen. Auch auf die Bedeutung der großen Moore rund um Isny ging die Staatssekretärin ein.
Das Land hat einmalig ein Förderprogramm über 7,5 Mio. Euro aufgelegt. Isny hat schnell reagiert und die Förderung beantragt. „Wir können Geld geben – aber machen und wollen müssen Sie selbst“, sagte Sabine Kurtz. Zum „Machen“ gehören beispielsweise Biotopflegemaßnahmen.

Sieben Stelen

Bürgermeister Rainer Magenreuter bekannte, er sei zuerst etwas skeptisch gewesen, als er zum ersten Mal von der Idee des Biodiversitätspfades zentral in der Stadt gehört habe. „Ich dachte, dieser würde besser in die freie Natur passen. Aber je mehr ich mich damit beschäftigte, desto begeisterter wurde ich, welche Möglichkeiten das Isny-Oval dafür bietet.“ Zumal der Pfad mitten in Stadt angesiedelt sei, an Stellen, wo Bürger und Gäste sehr häufig vorbeikommen und auch die, die sich bisher nicht für solche Themen interessiert haben.
„Es ist kein spektakulärer Weg, aber es lässt sich auf diesen 2,2 Kilometern auf bestehenden Wegen, mit sieben Stelen sehr gut die Vielfalt darstellen“, sagte Landschaftsplaner Erhard Bolender vom ausführenden Büro Bolender. Die Natur spiele in Städten eine immer größere Rolle.
Alexandra Haug, Projektleiterin im städtischen Bauamt, erläuterte, dass sich mit dem Pfad eine Biovernetzung darstellen lasse. Der große Vorteil sei, dass dieser Grüngürtel auch in Zukunft immer frei bleiben werde. Allerdings müsste auch akzeptiert werden, dass es dort künftig „wilde“ Flächen gebe und nicht alle Grünflächen im Park öfter als zwei-mal gemäht würden. Dafür, dass sich das „Grünteam“ um Stadtgärtner Willi Keck vom Baubetriebshof darauf einstellt, sei sie dankbar. Außerdem bedankte sie sich für die gute Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Natur- und Biodiversität. „Sie haben bei der Planung unterstützt und den Kontakt in Richtung Fledermäuse mit Herrn Maier vom NABU Wangen hergestellt.“ Danken wolle sie auch für ein gutes Team aus Planern des Büro Bolender, dem Grafiker Bernd Lehne und dem Texter und Fotografen Thomas Gretler, sowie der Isny-Marketing. „Das Zusammenschaffen hat neben viel Arbeit auch viel Spaß gemacht“, bekannte sie.

Info: Biodiversitätspfad im Isny-Oval, Kosten: Voraussichtlich ca. 60.000 Euro, Förderung 55.000 Euro.