Isny ist als Fair Trade Stadt bestätigt
am 22.11.2024 von Barbara Rau
Zum zweiten Mal hat Isny die Rezertifizierung als Fair Trade Stadt seit der ersten Beurkundung im Jahr 2020 wieder erreicht. Die Urkunde wurde im Werkhaus des Stephanuswerks übergeben.
„Wir von der Steuerungsgruppe ‚Fair Trade Town Isny‘ freuen uns sehr, nun zum dritten Mal das Zertifikat für zwei weitere Jahre zu erhalten“, sagte Dagmar Eger-Offel, die Koordinatorin der Steuerungsgruppe bei der Übergabe. Im Wirtschaftsverständnis fehle der Gemeinwohlgedanke, der eigentlich in allen europäischen Verfassungen verankert sei. Leider stehe die politische Situation sowohl hier als auch weltweit nicht dafür, die auf Ausbeutung und Umweltzerstörung beruhende Wirtschaftspolitik und -Praxis zu ändern. Dem soll der Fair Trade-Gedanke gegensteuern. „Ökonomisch, ökologisch und sozial verantwortlich – dafür treten wir an“, erklärt sie. Fair Trade Towns würden gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene fördern. Eine erfolgreiche Vernetzung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft mache sich in Isny für fairen Handel stark.
Genau diese Vernetzung und der Start der Bewegung aus der Bevölkerung heraus, waren Bürgermeister Rainer Ma-genreuter und dem Gemeinderat für den Beitritt als Fair Trade Stadt wichtig. Er erinnerte daran, wie enttäuscht der damalige Stadtrat Otto Ziegler gewesen sei, als der Gemeinderat seinen ersten Antrag abgelehnt hatte. „Wir wollten den Leuten nichts überstülpen“, es sollte aus der Mitte der Bürgerschaft kommen. Irene Schauer übernahm die Initiative, unterstützt von Frank Reubold, der kurz zuvor im Rathaus das Hauptamt übernommen hatte. Die Zahl der Teilnehmer mehrte sich schnell, aus unterschiedlichen Bereichen: Einzelhandel, Gastronomie, Kirchen, Vereine, Schulen und Privatpersonen. Die Stadt Isny ist selbst natürlich auch dabei.
„Wir dürfen stolz darauf sein, als Fair Trade Stadt erfolgreich zu sein“, sagte Bürgermeister Rainer Magenreuter bei der Übergabe der Urkunde.
Dieser voraus ging eine Führung in der Kreativwerkstatt des Stephanuswerks. Heidrun Kraus, die Leiterin von Werkhaus und Kreativwerkstatt berichtete über Arbeit und Ziele. Insgesamt knapp 200 Menschen mit Beeinträchtigungen sind in den Werkstätten beschäftigt – auch das ein Element des fairen Handels. Anita Gösele stellte den Weltladen Isny vor. Weltläden seien die Keimzelle des fairen Handels.
Im Bild: (von links) Bürgermeister Rainer Magenreuter, Dagmar Eger-Offel, Monika Hodrus und Irene Schauer