Herz und Gemüt sucht immer Ehrenamtliche
am 14.03.2020 von Barbara Rau
Seit 1. Januar ist Petra Anna Dröber die Leiterin der Koordinierungsstelle Herz und Gemüt. Sie fühlt sich herzlich aufgenommen in Isny allgemein und im Netzwerk der Seniorenarbeit im Besonderen. Sie hat funktionierende Strukturen vorgefunden.
Aber sie denkt, ein bisschen frischer Wind kann nicht schaden. Im Netzwerk sei man froh, dass es bei Herz und Gemüt wieder läuft und die Arbeit wiederbelebt wird. Vor allem mit dem Stadtseniorenrat verbinde sie das Ziel, die Lebenssituation der älteren Bürgerinnen und Bürger in Isny und seinen Ortschaften zu verbessern und man arbeite gut zusammen.
Zu den funktionierenden Strukturen, die Petra Anna Dröber in Isny vorgefunden hat, zählt sie den Fahrdienst. Besonders freut sie sich, dass zwei neue Fahrer gefunden wurden. Sie finde es beeindruckend, wie große die Bereitschaft sei, auch in die umliegenden Städte oder gar bis Ulm zu fahren. „Das ist eine super Leistung. Oft handelt es sich um Arztbesuche und dann haben unsere Fahrer lange Pausen, in denen sie nichts tun können als warten“, lobt sie. Der Fahrdienst sei im Grunde eine Ergänzung des Besuchsdienstes, denn während der Fahrt wird geredet, was eben auch eine Form des sozialen Kontakts bedeute. Um die Ehrenamtlichen des Fahrdienstes zu unterstützen und einen Austausch zu ermöglichen, strebt sie ein vierteljährliches Treffen an. Mit der neugegründeten Demenzgruppe ist ein neues Feld für den Fahrdienst hinzugekommen. Aus einem Teilort wurde bereits ein dementer Mensch abgeholt und wieder zurückgebracht. „Ich freue mich, dass das schon so angenommen wird“, sagt Petra Anna Dröber und fügt gleich hinzu, dass weitere Ehrenamtliche für den Fahrdienst willkommen sind.
Die Untere Mühle mit ihrem vielfältigen Angebot für Senioren sei fast ein Selbstläufer. Ganz begeistert ist sie davon, wie der Computernachmittag angenommen wird und das Erinnerungscafé hält sie für ein „Highlight“, das die Museumsleiterin Ute Seibold hoffentlich beibehalte.
Bedürfnisse jüngerer Senioren
„Ich habe viel Bewährtes hier vorgefunden aber frischer Wind schadet nicht.“ So will die neue Leiterin von Herz und Gemüt sich speziell den „neuen jungen Alten“ widmen. „Sie haben andere Bedürfnisse als die älteren Senioren“. Dazu schwebt ihr vor, im engen Kontakt mit Isnyer Firmen die Personalabteilungen für die künftigen Ruheständler zu sensibilisieren. Sie könnten diesen Informationen weitergeben für einen guten Übergang in die Rente. Eine Aufgabe und Struktur im Alltag haben, sich gebraucht fühlen – das ist dann wichtig. „Ein Ehrenamt kann dabei unterstützend sein“, meint Petra Anna Dröber nicht ganz uneigennützig.
Ihre zweite Idee ist ein generationsübergreifender Mittagstisch. Davor will sie aber den Bedarf abfragen, „es ist unsinnig, gegen die Bedürfnisse zu planen“. In Kooperation mit Matthias Hellmann von der Kinder- und Jugendarbeit Isny will sie zudem Jugendliche für – punktuelle – ehrenamtliche Unterstützung von Senioren gewinnen. Dazu kann sie sich gut vorstellen beim neuen 8er-Rat mitzuwirken. „Wir wollen, dass uns die Jugendlichen sagen, was sie sich im Ehrenamt mit Senioren vorstellen können.“
Grundsätzlich setzt die neue Leiterin der Koordinierungsstelle auf Kontinuität, wo es funktionierende Strukturen gibt, wertschätzende Unterstützung der Ehrenamtlichen („es darf gern mehr Anerkennung sein, als nur ein Handschlag“), und auf Schulung. Sie werden immer mal wieder Vorträge beispielsweise zu Kommunikation, anbieten. Beim Allgäu Tag und der Seniorenmesse plant sie Infostände und Kurzreferate. Vor allem aber möchte sie weitere Ehrenamtliche gewinnen, denn von diesen kann die Seniorenarbeit in Isny nicht genug haben.
Kontakt: Koordinierungsstelle Herz und Gemüt, Tel. 07562/905747, Mail: herzundgemuet.isny@t-online.de