Heilpädagogin Michaela Magvas will Vertrauensbrücken schaffen
am 28.05.2025 von Barbara Rau
In Isny gibt es mit Heilpädagogin Michaela Magvas seit 1. Februar eine kompetente Ansprechpartnerin, die für alle Kindertageseinrichtungen unterstützend tätig ist.
Die Stadt hat diese Stelle mit einhelliger Zustimmung des Verwaltungsausschusses neu geschaffen, „um stetig steigenden Herausforderungen in den Kindertagesstätten zu begegnen und das Personal in den Einrichtungen ein Stück weit zu unterstützen“, wie Bürgermeister Rainer Magenreuter erklärt.
Der Bedarf an zusätzlicher Unterstützung ist über die letzten Jahre in allen Einrichtungen gestiegen. Es gibt immer mehr Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf. Im Kindergartenalltag ist aber zu wenig Zeit, um diesem gerecht zu werden. Hier soll Michaela Magvas tätig werden. Zum einen, um das Kind in seiner Gesamtentwicklung zu stärken und zu fördern, zum anderen, um die Erzieherinnen und Erzieher und natürlich auch die Eltern zu beraten und zu unterstützen, sowie passende Lösungsmöglichkeiten gemeinsam mit ihnen zu erarbeiten. Sie fühlen sie sich nicht allein gelassen.
„Ich möchte Vertrauensbrücken schaffen und freue mich, wenn man auf mein Angebot und meine Hilfe zurückgreift“, sagt Michaela Magvas, die ihren Beruf als Berufung empfindet. Sie nennt es ein „Riesengeschenk“, dass sich Isny diese „außergewöhnliche“ Stelle leistet, die es nur in den wenigsten Kommunen gibt.
Das Potential im Kind sehen
Wenn die Heilpädagogin gerufen wird, wird als erstes das Einverständnis der Eltern eingeholt. Es geht darum, eine Basis für alle zu schaffen: Eltern, Kind und Einrichtungsteam. Dann beobachtet sie das Kind im Kindergartenalltag und geht in Kontakt mit ihm, Spielbeobachtung nennt sich das. Auch das familiäre Umfeld wird berücksichtigt. Ihre langjährige Erfahrung ermöglicht es ihr, zu erkennen, was das Kind insbesondere braucht. Auf „Begegnung auf Augenhöhe und mit Wertschätzung mit allen Beteiligten“ legt sie dabei größten Wert. Es gelte, das Potential im Kind zu sehen, gemäß sei-nes Entwicklungsstandes, „es da abzuholen wo es steht“ und es seiner Persönlichkeit und Entwicklung entsprechend zu stärken und zu fördern. Und nicht zuletzt versucht sie auch die Eltern dabei zu stärken, handlungsfähiger und lösungsorientierter zu werden. Dafür reichen manchmal Kleinig-keiten, die im (Familien-) Alltag oder in der Struktur oder den Abläufen verändert werden. Dazu gehört auch, wenn nötig, die passende Förderstelle ausfindig zu machen oder bei Bedarf eine Integrationskraft für das Kind zu beantragen.
All dies erfolgt immer im Austausch mit Eltern und Erzieherinnen. Eine enge Kooperation sei zum Vorteil des Kindes. „Wir wollen gemeinsam das Boot in die richtige Richtung steuern“, zeichnet sie ein eindrückliches Bild.
Dass Michaela Magvas diese intensiven Aufgaben wahrnimmt, entlastet auch Alexandra Kreisle, die Sachgebietsleiterin Kinder, Jugend, Familie und Bildung im Rathaus. „Bisher war ich oft bei entsprechenden Fällen über längere Zeiträume involviert und als Trägervertreterin gefragt. Nun haben wir mit der neuen Heilpädagogischen Fachstelle einen absoluten Qualitätsausbau geschafft, der allen Einrichtungen zugutekommt. Eine Fachkraft, die sich mit viel Wissen und Erfahrung viel besser und ausführlicher in die entsprechenden Fälle einbringen kann“ beschreibt sie diese neue Entwicklung in Isny. Dieses Gesamtbild überzeugte die Stadträte und Stadträtinnen, der neuen Stelle einstim-mig zuzustimmen.