Jugendfeuerwehr spritzt mit Wasser

Donnerstags probt die Jugend mit Feuereifer


am 10.10.2020 von Barbara Rau

Die Freiwillige Feuerwehr Isny hat ihre eigene Nachwuchsschmiede. In der Jugendfeuerwehr sind durchschnittlich 20 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren. In den Proben wird praxisnah das geübt, was auch die „Großen“ in der Feuerwehr machen.

Etwa 70 Prozent der Aktiven in der Isnyer Feuerwehr kommen aus der Jugendfeuerwehr. Das zeigt, wie wichtig diese Abteilung ist, die 1983 gegründet wurde und ihr eigenes Logo hat. Riccardo Zanelli und Ulrich Frick leiten die Jugendgruppe und können dabei auf viel Unterstützung aus den Reihen der Aktiven zählen. Drei bis vier Stunden bringen die beiden Leiter durchschnittlich wöchentlich für die Jugendfeuerwehr auf, zusätzlich zu ihren normalen Diensten und Proben.
Immer donnerstags sind die Proben und die werden ernsthaft betrieben. Ein bisschen Spiel und Spaß und etwas Theorie reicht den jungen Feuerwehrlern nicht. „Mit Pfannkuchenbacken wären die nicht zufrieden, da würden sie uns weglaufen“, erzählt Zanelli lachend. „Die wollen den Feuerwehrkittel anziehen, aufs Fahrzeug rauf und richtig was bewegen.“ Man müsse die Kinder, die keineswegs nur Nachwuchs von Aktiven sind, fordern. Sie wollen alles machen, was zu einer richtigen Probe gehört und sind mit Feuereifer dabei.

Freitags Spiel und Spaß

Spiel und Spaß sind dem Freitagabend vorbehalten. Da treffen sich die Jungen und derzeit drei Mädchen im Jugendfeuerwehrraum. Dieser seit Langem dringend gewünschte Raum wurde vor zwei Jahren angebaut und ist seither wichtiger Treffpunkt. Sie haben auch ihre eigenen Spinde bekommen. „Jedes Mitglied der Jugendfeuerwehr hat zwei Sätze Feuerwehrkleidung. Die ist ähnlich wie bei den Aktiven, jedoch in den Farben Orange/Blau“, erklärt Frick. „Mit den Stiefeln aus der Jugendfeuerwehr tritt so mancher auch in den aktiven Dienst über.“
Zu den Höhepunkten zählt für den Feuerwehrnachwuchs der Berufsfeuerwehrtag. Dann sind sie 24 Stunden im Dienst und nächtigen im Feuerwehrhaus. Die Jugendleiter bereiten Einsätze vor und die gestellten Aufgaben werden, beginnend bei der Alarmierung, abgearbeitet. Außer LKW-Fahren macht der Nachwuchs alles und zwar alleine. „Sie übernehmen Funktionen, die ein frisch ausgebildeter Feuerwehrmann nicht könnte“, berichtet Frick stolz, „sie wachsen dabei über sich hinaus“. Kein Wunder, dass die Jugendlichen diesen Berufsfeuerwehrtag gerne jährlich hätten. Aber des großen Aufwands wegen, können die Jugendleiter das bei aller Begeisterung für die engagierte Jugend einfach nicht stemmen.

Der Kreisjugendfeuerwehrtag ist beliebt

Das Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager alle zwei Jahre kommt bei den Jugendlichen ebenfalls sehr gut an. Es ist gemeinschaftsfördernd, was der Feuerwehr im Landkreis später wieder zugute kommt. Dort steht dann der Spaß mehr im Vordergrund. Aber es gibt neben Wanderungen, Lagerolympiade und viel Spiel auch Workshops. „Isny ist beim Zeltlager immer gut vertreten. Wir sind jeweils für die komplette Getränkeversorgung zuständig“, berichtet Zanelli.
Im Winterhalbjahr gibt es Freitagabends bei der Feuerwehr „Dienstsport“ und da sind die Ju-gendlichen beispielsweise mit dabei. Die Jugendfeuerwehr in Isny ist mit den Aktiven eng ver-bunden und wird von diesen auch ernst genommen. Das stärkt die jungen Leute.