Dr. Ralf Kiese privat

12. Energiegipfel in Isny – Auswirkungen des Klimawandels auf das Allgäu


am 19.03.2022 von Barbara Rau

Beim 12. Isnyer Energiegipfel am Samstag, 26. März im Kurhaus am Park in Isny, beschäftigen sich am Vormittag namhafte Fachleute mit den praktischen Auswirkungen des Klimawandels auf Wald- und Forstwirtschaft und Tourismus in der Region, sowie mit Photovoltaik auf Frei- und Agrarflächen.

Dass der Klimawandel im Allgäu angekommen ist, daran hat niemand mehr Zweifel. Die klimatischen Auswirkungen werden beim Auftaktabend des Energiegipfels am Freitag, 25. März behandelt. Was sie ganz konkret für Grünland und Wald bedeuten, das erklären zwei ausgewiesene Fachleute. Dr. Christoph Hartebrodt, Leiter der Abteilung Forstökonomie der Forstlichen Versuchs und Forschungsanstalt BW in Freiburg spricht unter dem Titel „Langsam aber unerbittlich“ über die Auswirkungen auf die Waldwirtschaft in der Region. Der Experte für Krisensituationen in der Forstwirtschaft zeichnet nach, welche Risiken die Verschiebung der Vegetationszonen und die Verstärkung von Extremwetterlagen im Zuge des Klimawandels für die Waldwirtschaft in der Region mit sich bringen. Neben waldbaulichen Maßnahmen, die erst langfristig Wirkung zeigen können, verweist er auf die Notwendigkeit eines modernen, vorsorgenden Krisenmanagements und stellt vor, wie Waldbesitzer und Behörden mit den Gefahren umgehen können. Unterstützt wird dieser Vortrag vom Netzwerk Forst und Holz Allgäu Oberschwaben.
Die Grünlandwirtschaft ist im Allgäu von herausragender Bedeutung. Das Grünland im Alpenvorraum spielt nicht nur bei der Milch- und Fleischproduktion eine wichtige Rolle, es übernimmt auch bedeutsame Funktionen beim Erhalt der Biodiversität sowie der Speicherung und Retention von Kohlenstoff, Stickstoff und Wasser. Dr. Ralf Kiese forscht am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und am Institut für Meteorologie und Klimaforschung in Garmisch-Partenkirchen und erklärt beim Energiegipfel die Folgen des Klimawandels auf das Grünland.
Das Allgäu ist eine beliebte Urlaubsregion und der Tourismus muss sich an veränderte klimatische Bedingungen anpassen. Welche Risiken aber auch Chancen das bedeutet, darüber spricht Prof. Dr. Jürgen Schmude vom Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung an der LMU München in seinem Onlinevortrag.
Um dem Fortschreiten des Klimawandels etwas entgegensetzen zu können, braucht es in weitaus stärkerem Maß als bisher den Einsatz regenerativer Energien. Dr. Guntram Fischer, Vorsitzender des Regionalen Energieforums Isny (REFI) beleuchtet beim Thema „Photovoltaik auf Frei und Agrarflächen“ - Vom Landwirt zum Energiewirt“ ob das nur Flächenkonkurrenz oder vielmehr Potenziale für die Landwirtschaft im Allgäu bedeutet.

Vorträge online verfolgen

Um möglichst vielen Interessierten die Teilnahme am Energiegipfel zu ermöglichen, können alle Vorträge sowohl in Präsenz als auch online verfolgt werden.
Aktuelle Informationen und den Programm-Flyer zum Energiegipfel finden Interessierte jederzeit auf www.isny.de/energiegipfel oder www.energieforum-isny.de Dort werden die Links für den Onlinezugang zu den einzelnen Veranstaltungen veröffentlicht. Einwählen kann man sich auch mit QR-code auf dieser Seite.
Info: Vorträge am Samstag, 26. März, Waldwirtschaft 10 Uhr, Grünland 11 Uhr, Tourismus 12 Uhr, PV auf Freiflächen 13 Uhr.