Das Kranzrind beim Viehscheid in Maierhöfen

Viehscheid im Allgäu nahe Isny

Im Allgäu verbringen viele Rinder ihren Sommer in den Bergen. Wenn sie im September nach Hause zurückkehren, wird Viehscheid gefeiert: ein großes Fest über mehrere Tage.

Viehscheid ist der Abschied vom Alpsommer

Die Landwirte aus Maierhöfen lassen Kühe und Jungrinder auf den Alpweiden grasen. Diese Alpweiden bieten für die Viehhaltung viele Vorteile. Das Höhenklima, die artgerechte Weidehaltung mit viel Bewegung, der Artenreichtum auf den Bergwiesen und die selektive Futteraufnahme tun den Tieren gut. Das ist für den Zuchterfolg entscheidend. Den Alpweiden ist aber auch der unvergleichliche Allgäuer Käse zu verdanken.

Wenn im Herbst die Tage kürzer, die Nächte kälter werden und das Gras aufhört zu wachsen, dann ist es Zeit, die Rinder nach Hause zu holen. Der "Abtrieb des Viehs" von den Bergweiden in die Talregion, wo es in den Stallungen der Bauernhöfe überwintert, wird im Allgäu als Viehscheid bezeichnet. Ein Blick hinter die Kulissen des Maierhöfener Viehscheids zeigt, woher dieser Name kommt.

Viehscheid in Maierhöfen

Maierhöfen ist ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf im bayerischen Westallgäu, fünf Kilometer südlich von Isny. Die Mitglieder der Maierhöfener Weidegenossenschaft bringen im Frühsommer ihr Jungvieh auf sechs Alpen auf der Nagelfluhkette, zwischen 1.080 und 1.420 Metern Höhe an der Nordseite des Hochgrats: Untere Lauchalpe, Obere Lauchalpe, Seele Alpe, Einegunt Alpe, Schilpere Alpe und Horbach Alpe.

Im September werden die nach ihrem Alpsommer durchtrainierten Tiere von den Alpen am Hochgrat über 30 Kilometer nach Maierhöfen getrieben. Für die Treiber ist das eine schweißtreibende Aufgabe. Wenn der Alpzug sich unter tosendem Schellengeläut dem Heimatdorf nähert, stehen tausende Menschen erwartungsvoll Spalier entlang der Dorfstraße. Einheimische, Gäste und natürlich die Bauern erwarten die Ankunft gespannt.

Das Kranzrind steht für einen guten Sommer

Nach einem guten Sommer ohne Unfall, wenn alle Rinder die Zeit auf den Alpweiden heil überstanden haben, führt für jede Alpe ein Kranzrind den Zug an. Es trägt eine aufwändige Krone aus bunten Bergblumen und Zweigen auf dem Kopf. Das Kreuz darf hier nicht fehlen, denn mit diesem wird um den Schutz Gottes gebeten, ein Schmuckspiegel soll böse Geister abwehren.

Das "Scheiden" der Tiere

Nach dem Lauf über Wanderwege und Dorfstraßen, werden die Tiere auf den Scheidplatz in Maierhöfen getrieben und „geschieden“. Das bedeutet, jeder Landwirt, dessen Tiere auf den Alpen der Weidegenossenschaft gegrast haben, "scheidet" sein Vieh von der Herde, um es auf den eigenen Hof zu bringen.

Wenn es ruhig wird auf dem Scheidplatz, ist im Festzelt umso mehr los. Dann feiern Hirten, Bauern, die Dorfbewohner und viele Gäste gemeinsam das Ende des Alpsommers. Musikkapellen sorgen für gute Stimmung.

Viehscheid in der Region 2021

Sobald die Termine feststehen, werden Sie hier veröffentlicht.

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