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Günter Grass

»Ein schreibender Zeichner ist jemand, der die Tinte nicht wechselt«
Günter Grass

Günter Grass wurde 1927 in Danzig-Langfuhr geboren und wuchs dort in einfachen Verhältnissen als Sohn von Kolonialwarenhändlern auf. Schon in jungen Jahren schrieb er Gedichte und Prosa, studierte jedoch nach seinem Militärdienst in den Jahren 1948 bis 1956 zunächst Bildhauerei und Grafik an der Kunstakademie Düsseldorf und der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Sein erster Gedicht- und Prosaband, „Die Vorzüge der Windhühner“, erschien 1956 mit Reproduktionen seiner eigenen Federzeichnungen. Dieser Band legte den Grundstein für eine intensive Verschmelzung von bildender Kunst und Literatur im künstlerischen Schaffen Grass. Seither behandelte er, bis auf wenige Ausnahmen, dieselben Motive bzw. Themen in künstlerisch-bildenden und literarischen Werken. So findet man beispielsweise in seinen Gedichtbänden und auf Buchumschlägen stets eigene Zeichnungen, Druckgrafiken oder Aquarelle, die auf das Geschriebene Bezug nehmen. Aber auch seine Plastiken stehen häufig in Verbindung zu seinem eigenen literarischen Stoff. Die Intermedialität ist in seinem Werk allgegenwärtig.

Seit 1957 war Günter Grass Mitglied der deutschen gesellschaftskritischen Schriftstellervereinigung Gruppe 47, die 1947 von Hans Werner Richter (1908-1993) initiiert wurde. Auf der Tagung 1958, die im Gasthof Adler in Großholzleute bei Isny stattfand, las Grass erstmals aus seinem Manuskript „Die Blechtrommel“ und erhielt dafür den Gruppenpreis, der durch die Mitglieder jedes Jahr verliehen wurde. Ein Jahr später gelang Grass mit der „Blechtrommel“ der internationale Durchbruch, er prägte mit dem Roman einen wichtigen Teil der deutschen Nachkriegsliteratur. Bis zu seinem Tod 2015 war Grass in der bildenden als auch literarischen Kunst zu Hause und etablierte sich in beiden Kunstformen meisterlich.

Die Ausstellung StoffWechsel. Kunst trifft Literatur zeigt eine kleine Auswahl verschiedener bildnerischer Arbeiten, die in Bezug zu Grass literarischem Werk stehen. Zu sehen sind unter anderem ein Aquarell zur Blechtrommel, Radierungen zu dem Roman „Hundejahre“ (1963), dem Werk „Aus dem Tagebuch einer Schnecke“ (1972), sowie Ätzradierungen und Plastiken zu dem Roman „Der Butt“ (1977) und dem Prosawerk „Die Rättin“ (1986).

Bildnachweis:
Günter Grass, Die Rättin, 1984, Federzeichnung, 42,5 × 32,5 cm, Akademie der Künste, Berlin, Günter-Grass-Archiv, Nr. 375

Günter Grass, Im Atelier und am Schreibtisch bei Manuskriptarbeit am "Butt", 1975, Foto: Maria Rama, Akademie der Künste, Berlin, Günter-Grass-Archiv/Sammlung Maria Rama Nr. 327.5 © AdK

Günter Grass, Porträtserie mit dem Buchumschlag "Hundejahre", 1963, Foto: Maria Rama, Akademie der Künste, Berlin, Günter-Grass-Archiv/Sammlung Maria Rama Nr. 133.3 © AdK

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