Wegen Blitzeinschlags vorzeitig beendet!

Seit Sonntag, den 21. Juli zeigten die in Isny aufgewachsenen Zwillingsschwestern Manon und Zoé Hopf in der Städtischen Galerie im Schloss (Espantor) ihre erste gemeinsame Ausstellung „verlichtung“. Leider musste die Ausstellung nun vorzeitig geschlossen werden. In der Nacht von Samstag, den 27. auf Sonntag, den 28. Juli hat ein Blitzeinschlag im Espantor so großen Schaden angerichtet, dass es zurzeit nicht möglich ist, die Städtische Galerie im Turm für Besuchende zu öffnen. Sicherheit geht vor. Die Instandsetzung wird mehrere Wochen in Anspruch nehmen, so dass die Ausstellungssaison im Turm für dieses Jahr leider vorzeitig beendet werden muss.

Manon & Zoé Hopf. verlichtung

„verlichtung“ ist ein Spiel mit Gegensätzen, deren Grenzen immer unschärfer werden, zu rauschen beginnen, je näher man sie betrachtet – Licht und Schatten, Lichtung und Dichtung, Cyanotypien von Zoé Hopf und Texte von Manon Hopf. Für die Städtische Galerie im Turm in Isny haben die Zwillingsschwestern erstmals an einem gemeinsamen Ausstellungskonzept gearbeitet.

Manon Hopf lebt und arbeitet heute in Mannheim. Sie absolvierte ein Literaturstudium in Mainz und Frankfurt am Main. Später studierte sie zusätzlich Literarisches Übersetzen aus dem Französischen an der LMU München. 2021 erschien ihr Lyrikband „hand, legungen“. Bereits zu den diesjährigen Isnyer Literaturtagen kehrte sie in ihre ehemalige Heimat zurück und präsentierte vor ausverkauftem hello my deer ihre Lyrik zusammen mit der Musikerin Dina Kehl.

Zoé Hopf studiert Kunst an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. 2021 eröffnete ihre erste Einzelausstellung im 1822-Forum der Frankfurter Sparkasse, 2022 beim Deutschen Wetterdienst. Ihre Werke sind Teil der Kunstsammlung der Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main, des Deutschen Wetterdiensts und der städtischen Kunstsammlung Isny im Allgäu.

Manon Hopfs Texte erscheinen handgeschrieben in Weiß auf blauem Grund, möchten kurz aufleuchten, ein Lichtblick sein, Spuren eines aufblitzenden Gedankens, ein kleiner Hoffnungsschimmer. Dabei blickt Manon Hopf ihrer Schwester immer wieder über die Schulter. Ihre Texte können in dieser Ausstellung als ein Kommentar, als eine Beobachtung der Arbeitsweise und des Prozesses von Zoé Hopfs Arbeit verstanden werden, die Beobachtung einer Beobachtung.

Zoé Hopf setzt sich künstlerisch mit dem kameralosen Verfahren der Cyanotypie auseinander. Das fotografische Negativverfahren ist eines der ersten fotografischen Verfahren überhaupt und hat eine lange Tradition, vor allem in der wissenschaftlichen Darstellung und Archivierung von botanischen Proben. Zoé Hopf arbeitet großteils mit Textil, das sie auf Keilrahmen gespannt mit der lichtempfindlichen Lösung behandelt und dem Sonnenlicht aussetzt. Für verlichtung dokumentierte sie die verstreichende Zeit im Turm des Espantors, arbeitete sowohl vor Ort als auch im Rotmoos und Riedmüller Moos.

Finissage und Lesung
Im Rahmen von Isny macht blau am 24. August 2024 um 18 Uhr mit musikalischer Begleitung und einer Lesung von Manon Hopf.
Einführung: Ann-Katrin Lenke, Kulturforum Isny e.V.

Bilder
Copyright Fotos: Manon & Zoé Hopf